Martin Candinas: «Wir können nicht alle aufnehmen», Feusi Fédéral, Ep. 142

Shownotes

Martin Candinas stellt Asyl für Afghaninnen nicht grundsätzlich in Frage. Aber man müsse wirklich schauen, ob jemand die Bedingungen dafür erfülle. «Und beim Familiennachzug geht es darum, dass nicht einfach die ganze Familie kommen kann und die Männer einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden.»

Strengere Linie als bisher
Die Bevölkerung erwarte eine klare Asylpolitik, die logisch sei. Das habe der Nationalrat entschieden und damit Klarheit geschafft. Bundesrat Beat Jans habe mehr Tempo in die Behandlung der Gesuche gebracht. «Das hat er geschafft.» Wichtig sei, dass er die angekündigte Linie in der Asylpolitik auch weiterführe. Für Candinas ist das eine strengere Linie als bisher. Jans dürfe nicht zum «Ankündigungsminister» werden. Es gebe viele Kriegsgebiete in der Welt, aber es sei klar, dass die Schweiz nicht alle Flüchtlinge aufnehmen könne. «Wir müssen denen Schutz bieten, die unbedingt Schutz brauchen.» Für jene, die einfach ein besseres Leben führen möchten, habe die Schweiz zu wenig Platz. Das sei eine riesige Herausforderung.

Die SRG hat mit Susanne Wille eine neue Generaldirektorin. Was erwartet Martin Candinas von ihr? «Ich erwarte vor allem, dass sie intern den Laden im Griff hat.» Die Interessen in der SRG seien sehr unterschiedlich. Candinas denkt an die vier Regionen oder die verschiedenen Sparten in der SRG. Candinas lehnt Kürzungen der SRG-Steuer ab. Gleichwohl ist er überzeugt, dass die SRG sparen muss: «Die SRG wird nicht mehr Geld bekommen, aber die Frage ist, wie viel will man da kürzen.»

SRG und Verleger müssen zusammen arbeiten
Für Martin Candinas sind die Nachrichten der Kern des Service Public der SRG. Da müssten die verschiedenen Ansichten zu Wort kommen. Doch auch Unterhaltung gehöre dazu. «Wir wollen doch einheimische Unterhaltung und Schauspieler!» Am Schluss habe jeder ein anderes Verständnis von Service Public. Die SRG müsse eine grosse Masse an Leuten erreichen, damit die Leute den Wert der Abgabe sähen. Candinas verteidigt die Unternehmensabgabe. Das sei ein guter Kompromiss. Ob die SRG mit ihren Texten Online-Medien konkurrenziere, das könne man in Frage stellen. Es könne nicht sein, dass man die SRG einschränke, wenn sie ihre Inhalte schmackhaft mache. «Wir müssen viel mehr überlegen, wie die SRG und die Verlage besser zusammen arbeiten.»

Kommentare (1)

Beat Bischof

Sehr spannende Unterhaltung, sehr gut moderiert. Ich habe zwei Ergänzungen: 1. von einem CEO SRF erwarte ich dass sie sich selber Gedanken macht, was der Auftrag ist, sonst ist die am falschen Platz. Sie kann die Anforderungen der Stakeholder und Hörer abholen. Wer wartet bis einem jemand sagt was zu tun ist darf nicht CEO sein. 2. Das Fernsehen und Radio hat die Aufgabe neutral zu informieren. Ausgewogen ist der Sender mit der linken und aktionistischen Unterwanderung und den vielen „Expertinnen“ die zwar links aber sicher nicht Experten sind, schon lange nicht mehr. Ich stelle in Frage ob man mit einer so linken Ausrichtung den Auftrag erfüllen kann. Zudem habe ich den Eindruck dass SRF soviel Werbezeit drin hat wie kaum ein anderer Sender. Ich schalte um und schaue Filme konsequent mit Streaming. Irgendwann hat man als Mann genug von Kinderwindeln Yogawindeln für Grosis und Schampo das Zeugs verspricht das nie eingehalten wird.

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