Feusi Fédéral Ep. 17 mit Konstantin Beck: «Bei den Jungen macht die Impfung wenig Sinn»
Shownotes
Es komme sehr auf die Alterskategorie an: «Ab 80 ist das Virus lebensgefährlich», sagt er, «aber ab diesem Alter ist das Leben sowieso gefährlich.»
Bei den jüngeren sehe es aber anders aus. «Bei Kindern zwischen 10 und 19 Jahren weiss man nicht, wie gefährlich es ist, da in der Schweiz keines gestorben ist.» Bei den noch jüngeren Kindern gab es zwei Todesfälle, wovon eines an einer Hirnhautentzündung starb. Trotzdem lasse man diesen Fall in der Todesfall-Statistik stehen. «Das erstreckt Tausende von Eltern», kritisiert Beck.
Die Taskforce habe weder beim Anstieg noch beim Rückgang der Zahlen richtig vorausgesehen, hat Beck beobachtet. «Natürlich waren die Prognosen im März 2020 schwierig, weil es keine gute Daten gab, aber im Herbst wusste man mehr und hätte in der Tonalität etwas zurückgehen sollen.»
Unverhältnismässige Kosten Sein ökonomisches Résumé der Pandemie fällt kritisch aus: «In den ersten zwölf Monaten hat die medizinische Behandlung der Pandemie 0,7 Milliarden Franken gekostet, für die Prävention insbesondere die Tests wurden 2,7 Milliarden ausgegeben, für die ökonomische Hilfe 95 Milliarden gesprochen.» Für Beck ist das völlig unverhältnismässig. «Das Gesundheitswesen als Ganzes kostet 85 Milliarden Franken pro Jahr.» Das sei weniger als was der Bund jetzt möglicherweise für diese eine Krankheit ausgebe.
Und was hat die Impfung nun verändert? Was sie genau bewirkt habe, sei schwierig herauszufinden, weil die Impfung genau mit dem ebenfalls zu erwartenden saisonalen Rückgang der Virus-Aktivität im Frühling zusammen falle, findet Beck. Der Test, was die Impfung tatsächlich bringe, komme im Herbst.
Kleiner Effekt bei den Jungen Weil das Virus verschiedene Altersgruppen unterschiedlich treffe, nütze sie auch sehr unterschiedlich. Wenn das Sterberisiko sehr tief sei wie bei den 20- bis 29-Jährigen, dann habe die Impfung auch nur einen kleinen Effekt. In dieser Altersgruppe müssten 243’000 Menschen geimpft werden, um eine einzige zusätzliche Person vor dem Tod durch Corona zu retten, hat Beck mit Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) errechnet.
Jede Impfung habe unweigerlich Nebenwirkungen. Wenn Beck die Daten des deutschen Paul-Ehrlich-Instituts der durch die Impfung verursachten Todesfälle hinzunimmt, sieht die Bilanz negativ aus. «Wenn wir alle 20 bis 29-Jährigen in der Schweiz durchimpfen, rund eine Million Leute, dann haben wir zwar 4,3 Personen gerettet, aber wir nehmen auch 25 Tote aufgrund der Impfung in Kauf.» Die Impfung für die Jungen betrachtet Beck deshalb kritisch. Nehme man realistischere Sterbezahlen als das BAG veröffentliche, beispielsweise aus ausländischen Statistiken, dann sei in dieser Altersgruppe das Risiko grösser, an der Impfung zu sterben als an der Krankheit.
Zehntausende retten Umgekehrt sehe es bei den über 80-Jährigen aus. Dort müsse man, wiederum berechnet mit den Zahlen des BAG, nur sieben Personen impfen, um eine Person zu retten, sagt Beck. Für diese Gruppe ist Corona viel gefährlicher, deshalb sei der Effekt der Impfung hier auch sehr viel grösser. «In dieser Altersgruppe rettet man mit der Impfung Zehntausende, und nimmt dabei rund zehn Tote wegen den Nebenwirkungen in Kauf.» Das Verhältnis sei sehr viel besser als bei den Jungen.
Und was wird im Herbst passieren? In der am meisten gefährdeten Gruppe seien nun die einen durch die Impfung geschützt, und die andere hätten bewusst darauf verzichtet. Das sei entscheidend, findet Beck. Der Bund müsse aber unbedingt die Hysterie mit den täglichen Infektionszahlen abstellen. Entscheidend seien einzig die Hospitalisationsrate und die tatsächlich und ursächlich an Corona verstorbenen Fälle. Diese Werte würden eine nüchterne Betrachtung der Pandemie ermöglichen. «Dann wird es keine Notwendigkeit für einen Lockdown geben», ist Beck überzeugt.
Konstantin Beck und Werner Widmer: Corona in der Schweiz – Plädoyer für eine evidenzbasierte Pandemie-Politik (2. aktualisierte Auflage). Auf www.corona-in-der-schweiz.ch erhältlich. Die PDF-Version ist gratis, die gedruckte Version kostet 22 Franken
Neuer Kommentar