«Die FDP ist nicht unser wichtigster Gegner»: Feusi Fédéral Ep. 19 mit Gerhard Pfister

Shownotes

Gerhard Pfister ist überrascht, wie rasch die Taliban Afghanistan erobert haben. Gleichzeitig lehnt er die Forderungen von linker und grüner Seite ab, nun umgehend 10’000 Flüchtlinge in die Schweiz zu fliegen. Solche Aktionen müssten, wenn sie überhaupt sinnvoll seien, von der Staatengemeinschaft koordiniert und die Personen auf ihre Gefährlichkeit untersucht werden.

Zynische Forderung «So Forderungen sind schnell gemacht, schnell vertwittert und schwierig umzusetzen», findet Pfister. Und weil die Absender wüssten, dass die Forderungen nicht umgesetzt würden, seien sie auch «leicht zynisch». Für mich ist klar, wenn man Flüchtlinge holt, dann ausschliesslich stark gefährdete Personen also Frauen Kinder und Alte und nicht die jungen Männer.»

Und was sagt der Mitte-Präsident zu Thierry Burkart, der wahrscheinlich neuer FDP-präsident wird? Er habe die Suche nach einem Präsidenten mit Interesse beobachtet und gestaunt mit wieviel Euphorie dieser in den Medien bedacht worden sei. Die NZZ machte fast schon Groupie-Journalismus. «Das wünschte ich mir manchmal auch.» Solche Medien hätte nur die FDP.

«Dann ist Burkart nahe bei uns» Bei seinem vor den Medien habe Thierry Burkart schon viel Gutes gesagt, zum Beispiel, dass die FDP auf der sozialen Marktwirtschaft beruhe. «Wenn er Liberalismus so versteht, dann ist er ganz nahe bei uns.»

Wird die FDP zum neuen politischen Gegner? «Die FDP ist nicht unser wichtigster Gegner. unser wichtigster Gegner ist links und rechts», findet Pfister. Die FDP sei ein wichtiger Partner, aber natürlich auch Konkurrenz, weil Wähler der FDP sich vorstellen können Mitte zu wählen und umgekehrt.

Viele Medien machten den Fehler, dass sie die persönliche Haltung des Präsidenten mit der zukünftigen Linie einer verwechselten. Das sei auch bei ihm so gewesen. «Das ist eine «Überschätzung des Potenzials eines Parteipräsidenten.» Man müsse vor allem moderieren, integrieren und viele Leute besuchen.

Parteipräsidenten nicht ideal für Bundesrat «Parteipräsidenten sind meistens nicht ideale Kandidaten für den Bundesrat», findet Pfister. Als Parteipräsident könne man der Konkurrenz nicht so viel Freude machen und ihnen auf die Füsse treten. Ein ausgleichender Parlamentarier habe da bessere Chancen. Auf die Frage, ob er dabei auch an sich denke, sagt Pfister, er sei sich dessen bewusst gewesen.

«Wenn man sich für das Parteipräsidium entscheidet, kann man die Bundesratsambitionen nicht zu hoch hängen.»

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