Stephan Rietiker: «Mit der Impfung alleine besiegen wir das Virus nicht», Feusi Fédéral, Ep. 33

Shownotes

Die Zahlen steigen trotz Impfung und Zertifikat. Was ist schief gelaufen? «Die Anzahl der Infektionen ist nicht sonderlich beunruhigend», findet Stephan Rietiker, «genau anschauen muss man die Hospitalisationen und die Belegung der Intensivstationen durch Covid-Patienten.» Diese betrage zur Zeit zwanzig Prozent, das sei noch nicht viel.

Der Taskforce gar nicht zuhören Von der Taskforce hält Rietiker nicht viel. «Wenn die Präsidentin Tanja Stadler ihre pseudowissenschaftlichen Weisheiten zum Besten gibt, dann sollte man gar nicht zuhören», findet er. Corona könne eine sehr ernsthafte Krankheit sein, in der Gesamtheit sei Covid-19 aber keine schwere Erkrankung.

Was hält er von der Strategie des Bundesrates, jetzt die Kantone zu Massnahmen aufzurufen? Stephan Rietiker ist skeptisch: «Wenn Bundesrat Berset nicht entscheiden will, und er hat jetzt wegen der Abstimmung allen Grund dazu, dann spielt er den Kantonen den Ball zu und diese bitten ihn dann inbrünstig etwas zu tun. Dann kann er entscheiden und sich darauf berufen.»

«Heilloses Durcheinander» Für Rietiker ist klar, dass die Impfquote alleine nicht viel aussagt. «Es gibt Länder mit hoher Impfquote, die voll in eine Welle gekommen sind, Israel zum Beispiel oder Irland. Das unterstreicht, was wir gesagt haben: mit der Impfung alleine wird man die Pandemie nicht besiegen können.» Mittlerweile sei auch Prof. Christoph Berger, Präsident der Impfkommission, zurückgekrebst und habe darauf hingewiesen, dass auch die natürliche Immunisierung nötig ist (Link). Die Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) seien zudem ein heilloses Durcheinander.

Mit Medikamenten könne man schwere Fälle in bis zu 90 Prozent verhindern und so erreichen, dass sich eine möglichst grosse Anzahl Nicht-Risikopatienten natürlich immunisieren könne. «Nur dann lässt sich die Pandemie besiegen», findet Rietiker.

«Scheinfreiheit» Bei der Abstimmung des kommenden Sonntags gehe es nicht nur um das Zertifikat, sondern auch um die Marginalisierung der Ungeimpften und die Frage, wie viel Überwachung wir in unserer Gesellschaft wollten. «Das Zertifikat hat am Anfang wieder Freiheiten gebracht, Mit den steigenden Impfdurchbrüchen hat sich das als Scheinfreiheit herausgestellt. Viele Geimpfte sind Verbreiter des Virus und merken es nicht einmal.»

Aber sie dürften mit dem Zertifikat trotzdem unter die Leute. «Es ist unzulässig und undemokratisch, wenn wir den Kampf gegen das Virus auf dem Buckel der Ungeimpften austragen», findet Rietiker. Er fordert, dass auch die Geimpften wieder getestet werden. Rietiker fordert Tests bei Grossanlässen.

Arena-Sendung In der Arena-Sendung von SRF (Link) geriet er zuerst mit dem eigens rekrutierten «Faktenchecker» Thomas Häusler und schliesslich mit Moderator Sandro Brotz zusammen. «Häusler hat verschiedenes gesagt, das nicht gestimmt hat», erzählt Rietiker. «Ich wollte das dann korrigieren, wurde jedoch übergangen.» Als er dann zu den Medikamenten etwas sagte, wovon er keine Ahnung hatte, habe er ihn zurechtgewiesen. Im Nachhinein habe Häusler ihm in den entscheidenden Punkten recht gegeben (Link).

Gibt es bald wieder Lockdowns in der Schweiz, so wie in Österreich und anderen Ländern? «Auf keinen Fall, Lockdowns bringen nichts», sagt Rietiker. «Was man jetzt tun muss: Die Medikamente einführen, mit denen schwere Fälle verhindert werden.» Die seien in den USA zugelassen und würden systematisch eingesetzt. Swissmedic und das BAG seien einfach im Rückstand.

«Angst und Terror» «Herr Berset muss sich überlegen, ob er von den richtigen Leuten beraten wird», findet Rietiker. Es brauche einen offenen Diskurs, auch mit Leuten, die quer denken würden, damit gute Entscheide gefällt würden. «Politiker haben in der medizinischen Entscheidungsfindungen nichts verloren». Die Strategie des Bundesrates und der umliegenden Länder, das Virus einzudämmen, sei in der Sackgasse. Jetzt werde Angst und Terror verbreitet. Die Lösung liege in einer kombinierten, breit abgestützten Strategie.

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