Aline Trede: «Für den Planet geht es zu langsam», Feusi Fédéral, Ep. 84

Shownotes

«Wegen des Referendums der SVP gegen das Klimaschutz-Gesetz gibt es jetzt wieder eine Verzögerung», sagt Aline Trede. «Aber immerhin hat man Ziele definiert und Geld gesprochen.»  Nach der Ablehnung des CO₂-Gesetzes müsse man mit kleinen Schritten vorwärts machen. «Rein für den Planet ist das zu langsam», findet Trede. 

Für Trede gehört Klimapolitik und Energiepolitik zusammen. Sie sagt, dass ihr die Strommangellage nicht egal sei. «Der Punkt ist, dass wir eine Winterstromlücke haben.» Diese sei jedoch gewollt gewesen, um gute Geschäfte zu machen. 

Solaranlagen auf den Dächern
Die Schweiz werde in Zukunft noch viel mehr Strom benötigen. Die Lücke müsse man aber nicht mit Atomkraft füllen. «Wir könnten auf jedem Dach eine Solaranlage haben, dann hätten wir kein Problem.» Den Einwand, dass dies im Winter nicht viel bringen würde, lässt Trede nicht gelten. 

Es brauche zudem einige Solaranlagen in den Alpen, aber man werde «nicht alles zupflastern.» Auch Windturbinen seien nötig. Auf eine Zahl festlegen will sie sich jedoch nicht. Sie distanziert sich zudem von Nichtregierungsorganisationen, die den Ausbau des Wasserkraftwerkes an der Grimsel blockieren. Aber die Befürworter der abgelehnten Ausstiegsinitiative von 2016 bleibt dabei, dass die Atomkraftwerke abgestellt und nicht ersetzt werden sollten. 

«Nichts ausser einer Kampagne»
Trede kritisiert den Bundesrat über dessen Untätigkeit: «Wieso macht man im Hinblick auf Stromlücke auf Panik, beschliesst dann aber nichts, ausser eine Energiesparkampagne.»  Aber grosse Kraftwerke, die mit Gas oder Atom laufen, brauche es nicht. «Wir müssen viel mehr dezentral Strom produzieren, unabhängiger werden und mit «Power to Gas» Strom für den Winter speichern», sagt Trede. Und dann müsse man das Netz ausbauen und intelligente Netze einsetzen. In Genf sei mit einer App sieben Prozent Strom gespart worden.

Ihre Ablehnung der Atomkraft ist jedoch nicht endgültig: «Wenn es irgendwann AKW gibt, die wirklich keinen Abfall mehr produzieren und effizienter und kleiner sind und die man dezentral nutzen kann, dann kann ich mir das vorstellen.» Die Schweiz werde wegen der Black-out-Initiative ohnehin wieder über die Atomenergie diskutieren. 

Studie zu den Speichertechnologien: 
https://www.nebelspalter.ch/platzt-der-traum-einer-co2-neutralen-gesellschaft-schlumpfs-grafik-38 ;

https://www.nebelspalter.ch/bereits-die-haelfte-der-unterschriften-ist-beisammen

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