Roger Köppel: «Es geht darum, die Schweiz zu verteidigen», Feusi Fédéral, Ep. 92
Shownotes
«Ich hintersinne mich manchmal», sagt Roger Köppel, auf seinen Rücktritt aus dem Nationalrat angesprochen. «Ich habe acht Jahre lang meinen Dienst am Vaterland gemacht.» Er müsse sich jetzt wieder mit der Firma, der Weltwoche, auseinandersetzen. Er habe als Parlamentarier das «Wunder der Schweiz» besser verstehen gelernt.
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Kein «Messiassyndrom»
Sein Ziel sei die Verhinderung des Rahmenabkommens gewesen, insofern seien es erfolgreiche zwei Legislaturen gewesen. Gleichzeitig sei nie ganz klar, was ein Politker genau bewirke. Er sei nie mit einem «Messiassyndom» nach Bern gekommen. «Ich bilde mir nicht ein, die Wahrheit mit Löffeln gegessen zu haben.» Köppel zitiert dazu Johann Wolfgang Goethe: «Es irrt der Mensch, solang er strebt.» Es gehe nicht darum, als Politiker Spuren zu hinterlassen, sondern die Schweiz zu verteidigen.
«Meine Stärke war – und das habe ich immer gerne gemacht – die Leute aus ihrer Selbstgefälligkeit herauszuholen.» Es gebe in Bern einerseits die «subtilen Macher» und andererseits die «grundsätzlichen Typen», die mit einem griffigen Satz aussprächen, was gesagt werden müsse. «Nur wer nichts sagt, kommt überall gut an».
«Emotionale Kriegstreiberei»
Es sei seine Devise, alles zu hinterfragen. Trotzdem seien seine Haltungen ziemlich konstant. Das gelte auch für Russland. «Die Kriegstreiberei im Westen ist völlig emotional und wird nicht vom Ende her gedacht.» In der Diskussion sei so eine Einseitigkeit und Militanz drin, dass jeder, der das in Frage stelle, ein Landesverräter sei.
Die Russen könnten niemals akzeptieren, dass die Ukraine ein Nato-Staat werde. «Wer auf diesen Weg der Konfrontation geht, ist entweder blöd oder hat eine geopolitische Agenda.» Da müsse man sich fragen, was genau das Interesse der Schweiz sei. Niemand rechtfertige irgend einen Krieg, aber der Westen sich in einer blütenreine Wohltäterrolle sehe, dann sei das eine gefährliche Mentalität. Er könne sich auch täuschen. «Da ist es mein Auftrag als Journalist auf diese Gefahren hinzuweisen.»
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