Reiner Eichenberger: «Mindestlöhne sind abscheulich», Feusi Fédéral, Ep. 99
Shownotes
«Alle reden über Fachkräftemangel, aber niemand redet darüber, weshalb nicht einfach die Löhne steigen», sagt Reiner Eichenberger. Wir haben ein Systemversagen, offensichtlich profitieren alle vom Fachkräftemangel. Die Arbeitgeber finden die Zuwanderung gut, und die Gewerkschaften können noch mehr Regulierung fordern. «Das ist ihr Business.»
«Immer noch mehr Arbeitskräfte»
Eichenberger ist überzeugt, dass das Steuersystem Schuld daran ist, dass sich mehr Arbeiten nicht lohnt. Zudem gibt es zahlreiche Wirtschaftsbereiche, in denen die Löhne reguliert sind und deshalb nicht steigen. «Die Zuwanderung braucht immer noch mehr Arbeitskräfte», sagt Eichenberger.
Was hält Eichenberger von der Forderungen der Gewerkschaften, GAV-Pflicht und flächendeckend Mindestlöhnen einzuführen? «Wenn wir Mindestlöhne haben, dann gibt es Warteschlangen nach Stellen, die man regulieren muss.» Ausländer ohne Stelle bekämen ein Problem. «Mindestlöhne sind eine Schweinerei.» Ausländer diskriminieren sei verboten, darum mache man es mit Mindestlöhnen. «Jene, die schon im Markt sind, werden geschützt vor allen anderen.» Das sei auch ein Generationenproblem: Die Alten müssten ihre Jungen auf dem Altar der Personenfreizügigkeit opfern. «Das ist abscheulich.»
Kostenwahrheit
Im Wahlkampf sollten die Bürgerlichen über die Steuern und ihre falschen Anreize reden, und von der korrekten Bepreisung von öffentlichen Gütern. «Es funktioniert nicht, einen Wohlstandvorsprung zu haben, in dem man offene Türen hat.» Die Zuwanderung sollte mit einer «Kurtaxe» besteuert werden, mit der andere Steuern gesenkt würden. Das würde die Schweiz noch attraktiver machen. Eichenberger fordert zudem das passive Wahlrecht für Ausländer, um sie zu integrieren. «Dann haben sie ein Mitspracherecht, und damit mehr zu sagen als in ihrem Heimatland.» Die Schweiz habe das beste politische System, aber sie dürfe diese Vorteile nicht gratis verteilen. Kostenwahrheit in allen Bereichen, das sei die Lösung.
Neuer Kommentar